Familienforschung / Orte

 

Frankenhausen Geschichte

Die Solequelle und das Salzwerk waren Kern der Stadtgründung [1] , die im 13. Jahrhundert vermutlich durch den Grafen von Bleichlingen erfolgte. Ihm kauften es die Grafen von Schwarzburg 1340 im Zuge ihrer Expansion in Thüringen ab, in deren Besitz es bis zu ihrer Abdankung 1918 blieb.

Die Salzgewinnung hatte zwar ihre Blütezeit [2] im 16. Jahrhundert und verlor danach an Bedeutung, aber sie blieb noch bis Ende des 18. Jahrhundert der bestimmende Wirtschaftsfaktor der Stadt.

Die Salzsieder bezeichneten sich als Pfänner, waren in einer Art Genossenschaft organisiert und stellten bis Anfang des 19. Jahrhunderts die Mitglieder des Stadtrates.

Bis zum 30-jährigen Krieg gab es neben Landwirtschaft auch Weinanbau, bis später die verödeten Hänge als Schafweide genutzt wurden und dort sozusagen der Rohstoff für Gerber, Tuchmacher und Seifensieder produziert wurde. Auch Wollhändler sind in Frankenhausen bezeugt. Letztlich blieb Frankenhausen bis Ende des 18. Jahrhunderts aber eine Ackerbürgerstadt.

Zwischen 1450 und 1850 wurde die Stadt in den vier Jahrhundertabschnitten jeweils zwei- bis dreimal von großen Stadtbränden heimgesucht.

(Wird erweitert.)

Chronologie

Jahr

Ereignis

 

10. Jh

Reichsgut

 

998

Salzgewinnung durch Sieden (Saline) bezeugt

 

12. Jh

Salzquellen in Schächte gefasst. Salzwerk im Besitz der Pfännerschaft, einer Gewerkschaft alten Rechts.

 

13. Jh

Stadtgründung vermutlich durch die Grafen von Bleichlingen

 

1215

Gründung Zisterzienser Nonnenkloster in der Unterstadt

 

1282

Unterstadt = vera civitas (aber 1331 u. 1349 noch oppidum?)

 

1340

Verkauf der Stadt an die Grafen von Schwarzburg

 

1444

Neubau Rathaus

 

1454

Brand

!

16. Jhdt.

Blütezeit der Saline

 

1523

Brand

!

15.5.1525

Die Frankenhausener Bürger gehören zum Heer Thomas Müntzers und werden in der Schlacht am Weißen Berg (Schlachtberg) nahe Frankenhausens vernichtend geschlagen  durch das Heer Herzog Georgs von Sachsen und Landgraf Philipps von Hessen.  Die Stadt Frankenhausen wird danach finanziell schwer bestraft.

 

ca. 1525

Kupferschieferbergbau bis 1. H. 19. Jhdt.

 

1533

Nach 1533 wird das Schloss an  der Stelle der seit dem 14. JH genannten Unterburg umgestaltet

 

1536

Säkularisierung des Klosters, das ab 1552 Schule wird

 

1546

Brand

!
 

Klosterkirche wird Hauptkirche (Unterkirche)

 

1554

Brand

!

1571

Bei der schwarzb. Landesteilung wurde Frankenhausen Sitz einer selbständigen Linie von 1552 bis 1597 unter Graf Günther XLI.

 

1578

Erweiterung des Schlosses

 

1589

Brand

!
 

Wiederherstellung des Schlosses nach Brand 1589

 

1596-98

Unterkirche wird neu aufgebaut

 

1599

Frankenhausen wird der Rudolstädter Linie zugeteilt, bei der es bis 1918 verblieb.

 

1632

Brand

!

1650

Vertrag, nach dem Schwarzburg Rudolstadt das Direktorium und die Gerichtsbarkeit über das auch Schwarzburg Sondershausen gehörende Bergwerk ausübt.

 

1689

Brand

!

1691-1703

Unterkirche wird nach Brand neu errichtet

 

1707

Brand

!

1725

Wiederherstellung des Schlosses nach Brand

 

1759

Brand

!

1789

Endgültige Ausgestaltung des Schlosses

 

1793

Errichtung des 1. Gradierhauses

 

1795-96

Errichtung des 2. Gradierhauses

 

1809-10

Errichtung des 3. Gradierhauses

 

1808

Badeanstalt (Solequellen)

 

1809

Badeanstalt vergrößert und für Kurbetrieb eingerichtet.

 

1825

Brand

!

1833

Brand

!
 

Neubau Rathaus nach Brand von 1833

 

Seit 1833

Perlmutterknopfindustrie

 

1850

Frankenhausen = Sitz eines Landratsamtes

 

1894

Anschluss an die Eisenbahn (Bretleben - F) und 1898 (Sonderhausen - F)

 

1934

Saline modernisiert

 
 

 

 
  Daten Oberkirche später  
     



© Peter Teuthorn, 20. August 2002 / 30. November 2002


[1] 1282 Unterstadt = „vera urbs“

[2] 1592 wurden täglich  400 Zentner gewonnen.

   
             
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