Stephanus Teuthorn, Frankenhusanus

Rektor der Stadtschule in Hannover und der Domschule zu Riga - oder - Mobilität in der frühen Neuzeit

- Erstveröffentlichung: Stephanus Teuthorn Frankenhusanus - ein Thüringer als Rektor der Stadtschule in Hannover und der Domschule in Riga, Zur Mobilität in der Frühen Neuzeit, in Zeitschrift für Mitteldeutsche Familiengeschichte (ZMFG) 48. Jahrgang Heft 4 (2007), S. 220 - 228.


Reiseweg des Stephanus Teuthorn Größere Kartenansicht

Beamten- und Theologennachwuchs
Mit dem Ausbau der Territorialherrschaft seit Mitte des 16. Jahrhunderts wuchsen die staatlichen Verwaltungsaufgaben stetig an. Das bedeutete für die Landesherren einen steigenden Bedarf an befähigten Beamten [1] . Solange der Adel noch in seinem herkömmlichen Rollenverständnis befangen war, kam der Beamtennachwuchs überwiegend aus dem Bürgertum. Ausbildungsstätten waren die Universitäten. Für die Stadt Frankenhausen und die thüringischen Lande spielten vor allem die alten Universitäten Erfurt (1379) und Leipzig (1409) eine Rolle. Mit der Reformation gewann insbesondere die Universität Wittenberg an Bedeutung. Die in Thüringen, aber auch in den anderen Regionen des Augsburger Bekenntnisses nötigen Theologen wurden seit der Gründung der Universität Jena (1558) auch dort herangebildet.

Die theologischen und juristischen Absolventen wurden vor allem Pastoren, Schulleiter, Rentmeister/Kämmerer, Räte in Landes- und Stadtherrschaft und Amtmänner. Natürlich waren Frauen nicht dabei, hatten Männer aus den unteren Schichten kaum eine Chance, und selbstverständlich war der Universitätsbesuch mit Kosten [2] verbunden. Kinderreichtum, wirtschaftlich schlechte Zeiten und Verarmung machten ein Studium auch für die Stadtbürger nicht selbstverständlich. Allerdings gab es eine Reihe landesherrlicher, städtischer oder privater Stipendien, die ein Studium erleichterten.


Stipendien

Ein Beispiel für ein solches städtisches Stipendium ist aus Hannover überliefert. 1562 hatte der Rat ...

Werdegang eines Schulmeisters
Stephan Teuthorn hatte in diesem Sinne schon bis 1583 etliche Jahre im europäischen  Nordosten gewirkt, nämlich als Rektor in Riga, der Hauptstadt Livlands. Er muss...

Lateinschule Hannover
Das Februar-Empfehlungsschreiben aus Riga war aber tatsächlich die Eintrittskarte für Hannover. Die Stadtschule war die sogenannte an die Marktkirche angeschlossene "Hohe Schule"...

Teuthorns kurze Zeit in Hannover
Am 10. Dezember 1583 wurde das vier Jahre zuvor durch einen Brand schwer beschädigte, und neu errichtete Schulhaus mit einer großen Feier eingeweiht. Der neue Rektor, Mag. Stephanus Teuthorn, wurde bei dieser Gelegenheit in sein Amt eingeführt.

Rektor der Domschule zu Riga ....

PT


[1] Der Begriff umfasst um diese Zeit sowohl administrative als auch juristische Funktionen. Eine Trennung erfolgt in aller Regel erst mit den Napoleonischen Reformen (Code Civil).

[2] Bertram, Franz: Geschichte des Ratsgymnasiums (vormals Lyceum) zu Hannover, Hannover 1915, S. 14, Fußnote 3: Um 1500 betrug das jährliche Schulgeld in Hannover 4 Schillinge. Damit war es im Vergleich zu anderen Städten ausgesprochen gering.

 


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