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Reuter schildert das Leben der Adligen, der möchtegernadligen Bürger
und der Tagelöhner auf den Gütern in Mecklenburg in der Zeitspanne
von 1825 - 1855.
Ein Kabinettstück für den politisch-historisch Interessierten
ist das Kapitel über die Gründung des Demokratenvereins zu Rahnstadt
(Kap. 35). Auch zum Thema der durch Agrarchemie (Liebig) und Agrartechnik
(Thaer) über die Landwirtschaft hereinbbrechenden Neuerungen und
ihre nur zögerliche Akzeptanz durch die traditionellen Gutsverwalter
gibt es aufschlussreiche Bemerkungen. Wer zukünftig erfolgreich wirtschaften
will, besucht nach einer landwirtschaftlichen Praxisausbildung nun eine
landwirtschaftliche Akademie. Fritz von Rambow besucht sie im preußischen
Vorpommern, in Eldena bei Greifswald, und verlässt sie nach 2 Jahren
als "gebildeter Ökonomiker", wie sich ´Inspekter´
Bräsig in seinem unnachahmlichen Umgang mit Fremdwörtern ausdrückt.
(Ut mine Stromtid - Olle Kamellen III-IV - bearbeitet von Walter Ihrke,
Berlin 1990, unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1966/67, S.
303)
PT
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Fritz Reuter 1837 Selbstbildnis
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