Familien-Linien |
Immer wieder hat der alte Frankenhäuser Teuthorn-Stamm Zweige getrieben.
Manchmal brauchte er die Fremde, um einen kräftigen Ast zu entwickeln.
Aus dem eher zarten Artener Zweig gedieh ein solcher Ast in Leipzig,
als 1765 der Handelsmann August Ludwig Teuthorn mit der Tochter Christine
Marie des Leipziger Galanteriewarenhändlers Johann Paul Theuerjahr
die Ehe einging. Und er wuchs bis Boston, Massachusetts, wo er nach
meiner derzeitigen Kenntnis erst 200 Jahre später abstarb.
Zunächst wuchs mit dem ältesten Sohn des Paares, Johann Karl
August, 1803 ein Zweig nach Pegau. Er heiratete in Pulgar
die aus Zwenkau stammende Antoinette Wilhelmine Arnold, Tochter
des Kurfürstl. Sächs. Accise-Inspektors Karl Jacob Traugott Arnold
aus Teuchern. Eine Tochter heiratete 1829 in Pegau Heinrich Härtling.
Sein Sohn, Franz Julius Teuthorn, wurde Kaufmann in Grimma.
Von seinen vier Kindern kehrte der einzige Sohn ledig als Kaufmann nach Leipzig
zurück und starb dort kinderlos.
Der Leipziger Ast wuchs mit den drei Söhnen des Speditionskaufmanns Carl
Friedrich Teuthorn weiter. Der älteste, Johann Carl Wilhelm
(1814-1868), ein Apotheker und Chemiker, wurde erfolgreicher Düngemittelfabrikant
in Leipzig. Über dessen Sohn Karl Georg Immanuel endet der eigentliche
Leipziger Zweig mit wiederum dessen Tochter Martha etwa Mitte des 20.
Jahrhunderts. Ihr verdanken wir eine für die Familiengeschichte aufschlussreiche
Ahnenliste.
Der jüngere Sohn, Friedrich Philipp Bernhard (1820-1868), war
1848/49 bei den politisch engagierten Haunauer Turnern aktiv. Nach der misslungenen
Unterstützung des zweiten Versuchs zur badischen Revolution im Juni 1849
flüchtete er, wie ein Jahr zuvor Friedrich Hecker, über die Schweiz
nach Amerika. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Julius (1824-1880)
stellte er in Boston Druckerzeugnisse her und handelte mit Büchern.
Sohn bzw. Neffe Frederic führte das Geschäft bis Anfang des
20. Jahrhunderts fort. Zwei Enkel starben offensichtlich kinderlos, der letzte
1972 in Los Angeles.
Dem hier erwähnten letzten Trieb des Leipziger Zweiges ist mit den Bostoner
Teuthorns ein eigenes Kapitel gewidmet. Die auf zwei Quellenfunden basierende
Beschreibung der Verwicklung Bernhard Teuthorns in die süddeutsche Revolution
von 1848/49 ist nur in der englischen Version beschrieben.
PT 17. Juni 2006/ 3.Sept. 2006
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