Geschichte & Genealogie / GLOSSAR


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Ahnenlinie

alle bekannten Vorfahren der Ausgangsperson (Proband), schließt also Mutterlinien ein (all known ancestors of defined person, i.e. encloses female ancestors). Dagegen beschränkt die Stammlinie sich auf die jeweils väterlichen Vorfahren.

 

Amt

An den Fürstenhöfen und in den Städten bildete sich die arbeitsteilige Verwaltung der öffentlichen Belange durch Ämter heraus (u. a. das Amt des Ratsherren, des Geschworenen), auf dem Lande die gebietsorientierte Ämterverfassung mit dem Amtmann an der Spitze des Amtes, das alle Kompetenzen der Gebietsverwaltung umfasste. "Amt." Encarta® Enzyklopädie 2001.

In Kiel und dem übrigen Nordelbien werden Zünfte und Innungen als Ämter bezeichnet. Davon abgeleitet Amtschirurg.

 

Amtmann

Siehe Amt.
Teuthorns waren Amtmann in den hessischen Gemeinden Vöhl, Biedenkopf, Kirtorf und Burg-Gmünden. In Rudolstadt konnten Amtmannsstellen auf der Karriereleiter sogar die Vorbereitung zum Kanzler sein (Ulrich Hess: Geschichte der Staatsbehörden in Schwarzburg-Rudolstadt, Jena 1994, S. 12/13).

 

Amtschirurg

Zünfte und Innungen werden in Kiel und dem übrigen Nordelbien als Ämter bezeichnet. So ist also z.B. der Amtschirurg ein Mitglied der Barbierzunft und nicht etwa ein behördlich bestellter Mediziner wie etwa der heutige Amtsarzt.



Begriffe & Darstellung genalogischer Zusammenhänge

- Auf diesem Feld herrscht eine gewisse Unübersichtlichkeit. Von 'Alt-Genalogen' verteidigte Begriffe wie z.B. der kaum einheitlich verwendete 'Stammbaum' scheinen mir - vor allem durch die Darstellungsmöglichkeit genealogischer Computerprogramme - überholt. Ich richte mich nach dem folgenden System (PDF 10/2008).

- Eine m.E. klare und schlüssige Darstellung "Mathemathische Begriffe in der Genealogie" wurde gerade von Gerhard Holland, Universität Giessen, vorgelegt. U.A. wird hier der aufgrund unserer Genalogieprogramme unerlässliche Begriff des "Baumes" auf Basis der Graphentheorie für den Laien gut nachvollziehbar mathematisch erklärt. Aber auch Ahnenschwund/Vorfahrenimplex, Datumsunschärfen etc. werden leichtverständlich dargestellt. (25.11.2008)



Castle Garden

Castle Garden, an der Südspitze Manhattens, war von 1855 bis 1890 der zentrale Ankunftsplatz für die Einwanderer. Nach einer Übergangslösung übernahm 1892 Ellis Island diese Aufgabe.



Corvinus

Matthias I. Corvinus (von Ungarn), (1443-1490), König von Ungarn (1458-1490), letzter einheimischer Monarch, der über ganz Ungarn herrschte, und zeitweise der mächtigste Herrscher Mitteleuropas. Matthias wurde am 23. Februar 1443 in Klausenburg (heute in Rumänien) als Sohn von János Hunyadi geboren. Sein Vater war von 1446 bis 1452 ungarischer Reichsverweser. 1458 wurde Matthias vom ungarischen Adel zum Nachfolger des kinderlosen Ladislaus V. gewählt. Kaiser Friedrich III., der ebenfalls Anspruch auf den Thron erhoben hatte, erkannte ihn schließlich 1462 als König an. Zwischen 1469 und 1478 intervenierte Matthias in Böhmen, in der Absicht, die Herrschaft über das Land zu erringen, konnte am Ende aber nur Mähren, die beiden Lausitzen und Schlesien in seinen Besitz bringen. Matthias reformierte das Justizwesen und löste sich aus der Abhängigkeit vom Adel, indem er eine unabhängige Söldnerarmee, die Schwarzen Truppen, aufstellte, die er sowohl gegen innere als auch äußere Feinde einsetzte. Seinen alten Plan, die römische Königskrone zu erringen, konnte er nicht verwirklichen - sowohl die Reichsfürsten als auch der Papst versagten ihm die Unterstützung; stattdessen verfolgte er nun das Ziel, ein Großungarisches Reich aufzubauen. Zwischen 1481 und 1485 führte er Krieg gegen seinen alten Rivalen Kaiser Friedrich. Er eroberte Niederösterreich, die Steiermark und Kärnten von ihm und verlegte die Hauptstadt seines Reiches nach Wien. Matthias' Hof in Buda wurde zu einem Zentrum der Wissenschaft und der Renaissancekultur. Er gründete eine Bibliothek, die Bibliotheca Corviniana in Ofen, führte den Buchdruck in Ungarn ein, holte italienische Gelehrte nach Buda, schickte ungarische Studenten an italienische Universitäten und gründete die Universität Preßburg. Matthias starb am 6. April 1490 in Wien ohne einen legitimen Erben; nach seinem Tod zerfiel sein Großreich.
Encarta® Enzyklopädie 2001.



Ellis Island

Ellis Island (New York, USA). Ungefähr 20 Millionen Einwanderer haben in den Jahren 1892 bis 1954 das Einwandererzentrum auf Ellis Island passiert. Heute beherbergt es ein Museum. Vor 1892 war Castle Garden das zentrale Abfertigungszentrum gewesen.



Geschoß

alte Bezeichnung für direkte Steuer



Hahnemann

Christian Friedrich Samuel (1755-1843), deutscher Arzt und Begründer der Homöopathie.
Der aus Meißen stammende Hahnemann arbeitete nach seinem Medizinstudium vier Jahre als Chemiker, bevor er in verschiedenen Orten Deutschlands als Arzt praktizierte. Nach seiner Habilitation 1811 in Leipzig eröffnete er dort eine Praxis. Auf Betreiben von Apothekern musste er 1821 die Stadt verlassen; er ging nach Köthen/Anhalt und 1835 nach Paris, wo er bald großes internationales Ansehen erlangte.
Hahnemann verstand eine Krankheit als ein durch schädliche Reize verursachtes ganzheitliches Phänomen des Körpers, als eine „Affektion der Lebenskraft”. Er war der erste Arzt, der bei seiner Therapie Patienten Medikamente in extrem verdünnter Form bzw. in kleineren Dosen verschrieb und verabreichte.
Es handelte sich hierbei besonders um Substanzen, die bei hoher Dosierung ähnliche Symptome der Krankheit (besonders bei Gesunden angewandt) hervorrufen würden oder „eine andre, möglichst ähnliche Krankheit zu erregen imstande” seien (Hahnemann). Durch dieses Simileprinzip – „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt” – soll die „Lebenskraft” die Abwehrkräfte steigern. Seit 1807 nennt man diese medikamentöse Behandlungsmethode „Homöopathie”. Damit wandte Hahnemann sich gegen die Allopathie, d. h. gegen die verstärkte Einnahme von Substanzen, die unmittelbar gegen Symptome gerichtet sind.
In seiner Schrift Organon der rationellen Heilkunde von 1810, die in nachfolgenden Auflagen unter dem Titel Organon der Heilkunst erschien, begründete er sein Verfahren u. a. mit Hinweisen auf die Philosophie Friedrich Wilhelm Joseph Schellings.
Quelle:  Hahnemann, Christian Friedrich Samuel Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2001. ©



Kiel

Kiel wurde 1233 von Graf Adolf IV. von Schauenburg gegründet. Die Stadt trat 1284 der Hanse bei, gewann aber erst im 15. Jahrhundert als Geldumschlagplatz an Bedeutung. Ab 1490 war sie Teil der Herzogtümer Schleswig-Holstein und zwischen 1721 und 1773 Residenz der Herzöge von Schleswig. 1773 wurde Kiel dänisch und 1866 – als Teil Schleswig-Holsteins – preußisch. Ab 1867 war die Stadt Kriegshafen des Norddeutschen Bundes, vier Jahre später wurde sie deutscher Reichskriegshafen. Kriegszerstörungen und Demontage führten die Stadt nach dem 2. Weltkrieg zum wirtschaftlichen Ruin.
Encarta® Enzyklopädie 2001.



Landes-herrschaft

Siehe Territorialherrschaft


 

kooptieren

Jemanden durch eine Nachwahl zusätzlich in eine Körperschaft aufnehmen. Z.B. Verfahren zur Bestimmung von Stadträten in Mittelalter und Früher Neuzeit durch den regierenden Rat.

 

Nösel

Nösel, ein Hohlmaß nicht nur für Flüssigkeit. Hier nach Erfurter Maß.

Wieviel Liter fasst ein Bier-Nösel?
Eimer Stübchen Kanne Mas Nösel Liter
1 18 36 72 144 72
  1 2 4 8 4
    1 2 4 2
      1 2 1
        1 0,5*
* Das exakte Maß sind 0,51146 Ltr.

 

 

Officin

Officin, aus dem Lat. Officina, eine Werkstätte, der Ort, wo gewisse Arbeiten in Menge verfertiget werden. Man braucht es gemeiniglich von Fabriken, Manufacturen und andern Oertern, für welche man das Wort Werkstätte für zu niedrig und handwerismäßig. hält. Die Officin eines Buchdruckers. Auch die Apotheken werden sehr häufig Officinen genannt. (elektronische Version der Oeconomischen Encyclopädie von Johann Georg Krünitz)

 

Provisor

Im 17. und 18. Jahrhundert ist diese Berufsbezeichnung in Apotheken für einen "Obergehilfen" oder Apotheker-Gesellen üblich, der die Apotheke bei Abwesenheit des Apothekers, z.B. für seine Witwe, in Eigenverantwortung führen kann. Dies entspricht der im Grimmschen Wörterbuch genannten Wortbedeutung, nach der ein Provisor (Vorseher) jemand ist, der "die Aufsicht über etwas oder über andere führt".

 

Regalien

Ursprünglich die dem König vorbehaltenen Hoheitsrechte (iuria regalia), z.B. Hohe Gerichtsbarkeit, Zoll- Münz und Marktrecht, Forst-, Jagd- und Bergrecht und weitere. Basis der Reichsfinanzen und nach Übergang auf die Landesfüürsten Mittel dieser zum Ausbau ihrer Landesherrschaft.

 

Schutzverwandte

Schutzverwandte sind legitime Stadtbewohner, die nicht das volle Bürgerrecht genießen. Sie haben eine Reihe von Bürgerpflichten, vor allem hinsichtlich der Sicherheit der Stadt, und sie unterliegen auch der Gerichtsbarkeit der Stadt. Sie haben aber vor allem eingeschränkte Rechte bei Handel- und Gewerbe. Ganz wesentlich ist, dass sie keine öffentliche Ämter übernehmen können. (Siehe ausführlicher Artikel unter Rubrik Gescgichte)

 

Stammlinie

- alle bekannten männlichen Vorfahren
- all known male ancestors of defined person
siehe auch

 

Stammtafel

- graphische Darstellung ausgehend von einem bestimmten Ahn
- graphical presentation based on a choosen person
siehe auch



Studium

Für Frankenhäuser Bürger war es naheliegend in einer der umliegenden Universitäten zu studieren, nämlich

Erfurt 1392-1816, Neugründung 1992
Halle 1694 - Gründung durch den Großen Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg, seit 1701 Friedrich I. König in Preußen. 1817 - Wittenberg war preußisch geworden - wurden die Universitäten Wittenberg und Halle zur Vereinigte Friedrichsuniversität Halle Wittenberg in Halle zusammengeschlossen. 1933 erhielt die Universität den Namen Mathin Luther-Universität Halle Wittenberg.
Jena 1548
Leipzig 1409 (nach Exodus aus Prag)
Wittenberg 1552
1817 mit Halle zusammengelegt

 

 

 

 

 

Sütterlin

Territorial-herrschaft

An der Schwelle vom hohen Mittelalter zur frühen Neuzeit beginnt sich die Territorial- oder Landesherrschaft in den deutschen Fürstentümern auszubilden. In den Grenzen ihrer Territorien setzen die Landesherren öffentliche Sicherheit und Rechtsfrieden durch (Ächtung der Fehde des MA´s). Wirtschaftliches Handeln wird so berechenbar. Hieraus bezieht der moderne Staat seine Legitimation.
Dazu werden - so auch in den schwarzburgischen Landen - Behörden zur Verwaltung des Staates aufgebaut.

Universität

siehe Studium

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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